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„Bekomme immer noch G\u00e4nsehaut“

Guido Buchwald, Präsidiumsmitglied der Stuttgarter Kickers, spricht über seine aktive Zeit als Spieler, den WM-Triumph von 1990 und wie sein Name heute noch so manche Türen öffnet  Im aktuellen 07 Magazin stand uns Guido Buchwald als Interviewpartner zur Verfügung. Der Weltmeister von 1990 verriet, dass er heute immer noch Gänsehaut bekommt, wenn er an den Erfolg von damals zurück denkt. Das Interview veröffentlichen wir hier in Auszügen . Wenn man an die Spieler der Deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 1990 zurückdenkt, kommt man schnell auch auf den Namen Guido Buchwald.  Der gebürtige Berliner spielte  in Jugend bei unserem letzten Gegner, den Stuttgarter Kickers und startete dort seine sehr erfolgreiche Profikarriere. Seit 2010 ist im Präsidium der Stuttgarter Kickers für das Resort Fußball/1. Mannschaft zuständig und übernahm auch kurzzeitig das Traineramt bei den Schwaben. Wir unterhielten uns mit Guido Buchwald im Vorfeld der letzten Partie. Guten Tag Herr Buchwald, Sie haben 1979 Ihre Karriere bei den Stuttgarter Kickers begonnen und arbeiten jetzt im Präsidium dieses Vereins. Sind die Kickers Ihre Herzensangelegenheit? Ja, absolut. Ich habe dem Verein sehr viel zu verdanken und möchte dem Klub etwas zurückgeben. Die Kickers liegen mir sehr am Herzen und die Arbeit macht unheimlich viel Spaß. Sie wechselten 1983 von den Kickers zum Stadtrivalen VfB Stuttgart. Können Sie sich noch an die damaligen Reaktionen der Anhänger erinnern? Wie waren die? Natürlich gab es gemischte Reaktionen, doch mit meiner Art, Fußball zu spielen, habe ich die letzten Zweifel beseitigt und mich in die Herzen der VfB-Anhänger gespielt. Die Kickers-Fans akzeptierten damals den Wechsel, weil der VfB eine Klasse höher spielte. 1990 wurden Sie Weltmeister mit der deutschen Nationalmannschaft. Gibt es Interviews, in denen Sie nicht darauf angesprochen werden? Eigentlich nicht, aber das ist nach so einem Erfolg auch völlig normal. Welcher Spieler kann schon von sich behaupten, Weltmeister geworden zu sein? Für mich sind es immer schöne Erinnerungen, an die ich gerne zurückdenke und so geht es vielen Journalisten auch. Dann möchten wir es auch kurz tun. Was geht in Ihnen vor, wenn Sie Berichte über diesen Triumph im Fernsehen sehen? Welche Erinnerungen sind Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben? Ehrlich gesagt, bekomme ich beim Anblick dieser Bilder immer noch Gänsehaut. Wir waren damals eine super Mannschaft und sind verdient Weltmeister geworden. Ich erinnere mich noch sehr gut an den Elfmeter von Andy Brehme und den anschließenden Jubel, der beim Abpfiff in Ekstase ausgeartet ist. Zudem waren Sie zwei Mal Deutscher Meister, standen im Finale des DFB-Pokals und des Uefa- Cups. Was war neben dem Weltmeistertitel Ihr bewegendster Moment in Ihrer Fußballerkarriere? Ganz klar das Spiel in Leverkusen, als mir der 2:1-Siegtreffer gelungen ist und wir Deutscher Meister wurden. Aber auch die anderen Triumphe waren auf ihre Weise sehr bewegend. Im Übrigen bin ich dreimal Deutscher Meister geworden – 1979 mit der A-Jugend der Stuttgarter Kickers. 2004 begannen Sie mit Ihrer Trainerkarriere und arbeiten jetzt im Präsidium eines Fußballvereins. Wäre für Sie ein Leben ohne Fußball überhaupt möglich gewesen? Es gibt in meinem Leben auch ein Leben ohne Fußball, aber natürlich hat mich dieser Sport vollkommen in seinen Bann gezogen. Fußball übt eine einzigartige Faszination aus, die mich jeden Tag aufs Neue begeistert. Sie sind einer der bekanntesten deutschen Fußballer der letzten Jahrzehnte. Hilft Ihnen Ihr Name manchmal bei Ihrer Arbeit, in dem er verschlossene Türen öffnet? Natürlich ist es hilfreich, wenn man auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken und etwas vorweisen kann. Gut möglich, dass deswegen die eine oder andere Türe aufgegangen ist, die normalerweise verschlossen geblieben wäre. Geben Sie den aktiven Spielern Ihres Clubs auch öfters mal gute Ratschläge? Wenn mich die Spieler fragen, stehe ich mit Ratschlägen gerne hilfreich zur Seite. Auch wenn meine Karriere schon ein wenig zurückliegt, kann ich den Spielern heute noch zahlreiche Tipps geben. Auch sportliche? Oder überlassen Sie das den Trainern? Bei uns ist der Trainer für den sportlichen Bereich verantwortlich, aber natürlich höre ich mir die Spieler an, wenn sie mit mir über sportliche Dinge sprechen wollen