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Kiefer: „Wir müssen in jedem Spiel an unser Limit gehen“

Für Jens Kiefer, Cheftrainer unserer SV 07 Elversberg, war der Aufstieg in die 3. Liga der größte Erfolg seiner Trainerlaufbahn. Zu seinem Job in Elversberg ist Kiefer zurzeit in der Ausbildung zum Fußballlehrer am DFB Stützpunkt in Hennef. Von Montag bis Mittwoch kann er daher seine Mannschaft nicht trainieren. Trotz seiner knappen Zeit stand er uns für das erste Interview der Saison zur Verfügung, welches am Samstag im neuen 07er Stadionmagazin erschienen ist und nun hier veröffentlicht wird. Jens, du bist jeweils eine halbe Woche auf der DFB Ausbildung zum Fußballlehrer und trainierst dann deine Mannschaft und coachst am Wochenende ein Ligaspiel. Bleibt dir überhaupt noch Zeit für deine Familie beziehungsweise für dich? Es ist sehr schwierig, ich bin drei Tage nicht da und wenn ich heim komme, muss ich in vier Tagen das erledigen, wofür ich sonst eine ganze Woche Zeit hatte. Trotzdem muss man sich schon einmal einen halben Tag Zeit nehmen, um sich zu erholen. Auf der anderen Seite bin ich die nächsten drei Wochen zuhause. Zurzeit ist Praktikumsphase in der Ausbildung. Als Trainer in der 3. Liga kann ich dieses Praktikum bei meinem eigenen Verein machen, das ist eine riesige Erleichterung, ich werde wohl nicht so oft weg sein wie am Anfang gedacht. Der Aufstieg in die 3. Liga habt ihr am 4. Juni in München perfekt gemacht. Wie hast du hast du die Zeit in München erlebt? Es war ein turbulentes Wochenende. Wir sind zwei Tage vorher angereist, es hat zwei Tage ununterbrochen geregnet, dann gab es den Spielausfall. Dies war völlig ungewohnt für dieses Stadion und man konnte Anfang Juni nicht damit rechnen. Wir haben uns wieder neu auf das Spiel konzentrieren müssen. Am Ende haben wir einen Riesentriumpf feiern können, es ist dann so gekommen wie wir uns das alle gewünscht haben.  Es gibt Gerüchte, dass du über 200 Glückwunsch-SMS auf deinem Mobiltelefon hattest. Hast du alle beantwortet? Nein, es waren nur um die 100. Und alle beantwortet habe ich die garantiert nicht, ich glaube, ich habe sogar keine einzige beantwortet. Ich arbeite sowieso nicht viel mit SMS. Aber ich habe mich sehr gefreut und habe das Ganze registriert. Die SVE hat mit Gianni Gotthardt und Chris Wolf zwei Spieler vom Relegationsgegner TSV 1860 München verpflichtet. Ab wann standen diese Spieler in eurem Fokus? Gianni Gotthardt war bereits im Frühjahr bei uns im Probetraining. Wir kannten ihn auch aus seiner Zeit in Saarbrücken. Chris Wolf ist uns in den Relegationsspielen aufgefallen und wir haben auf dieser Position noch Bedarf gesehen. Dann hat unser Manager Roland Benschneider das relativ schnell perfekt gemacht. Eine andere Neuverpflichtung wurde letzte Woche bekannt gegeben. Mit Bernard Onanga Itoua wurde ein Spieler verpflichtet, der zuletzt bei einem Verein in Israel gespielt hatte. Wie wurdet ihr auf diesen Spieler aufmerksam? Er wurde von einem Berater angeboten, wir haben uns aus mehreren Quellen Informationen eingeholt und jeder musste ein Urteil abgeben. Auch dieser Transfer war dann relativ schnell unter Dach und Fach. Maurice Deville hat die SVE Richtung Saarbrücken verlassen, wie bewertest du diesen Schritt? Mir steht es nicht zu, diese Entscheidung zu bewerten, ich nehme das einfach so hin. Es ist doch normal im Fußballgeschäft, dass man nach Vertragsende einen Verein verlässt. Er wird nun einen anderen Weg gehen. Wenn er der Meinung ist diesen Weg so zu gehen, dann muss man das so stehen lassen. Wie war die Vorbereitung für die 3. Liga, wurde härter trainiert als in den Vorbereitungen der Regionalliga? Wir haben nicht härter trainiert, wir haben eine kürzere Vorbereitung gehabt als letzte Saison. Aber man hat am Samstag in Darmstadt gesehen, dass wir topfit sind und trotz der Hitze 90 Minuten laufen können. Wir haben extrem gute Werte im Ausdauerbereich. Die Mannschaft ist sehr fit und auf den Punkt da. Es ist schade, dass wir eine etwas zu kurze Pause hatten, aber ich hoffe, dass sich das nicht bemerkbar macht. Ansonsten haben wir genau das Trainingsprogramm durchgezogen, das wir geplant hatten. In der letzten Saison war eine Stärke der SVE die stets gute Stimmung, die in der Mannschaft herrschte. Konntet ihr diese Stimmung in die neue Saison mitnehmen?  Bisher ja, aber da muss man auch abwarten, wie sich das im Laufe der Saison entwickelt. Der entscheidende Punkt wird sein, wie die Stimmung der Mannschaft ist, wenn es sportlich mal nicht so gut läuft. Letztes Jahr hatten wir zwei, drei Phasen in denen es geholpert hatte und trotzdem ist es alles in geordneten Bahnen gelaufen und keiner ist ausgeschert. Man kann nur im Team erfolgreich sein. Für diese Saison bin ich auch sehr optimistisch und lege großen Wert drauf, dass wir als Team funktionieren. Das wird das Entscheidende sein. Wir sind nicht mehr, wie letzte Saison, den meisten Mannschaften fußballerisch überlegen. Da brauchen wir noch andere Tugenden. Wie gegen Darmstadt, da war ich extrem zufrieden wie die Mannschaft aufgetreten ist. Das wäre die nächste Frage gewesen, wie zufrieden du mit dem Spiel in Darmstadt warst. Einige Kritiker sagten, ihr seid bei diesem Spiel nicht mutig genug gewesen?  Diese Kritik interessiert mich nicht.Es gibt zwei, drei Punkte, die wir noch verbessen müssen, so sollten wir zum Beispiel sauberer und besser im Passspiel sein. Gegen den Ball waren wir hingegen sehr gut. Wir haben bei Angriffen des Geners schon am 16er des Gegners gestanden, somit sehr hoch verteidigt. Höher kann man nicht stehen. Wenn man sich die Werte des Spiels anschaut, erkennt man auch, dass wir wesentlich mehr Ballbesitz als Darmstadt hatten. Wie werden die kommenden Spiele in der Dritten Liga?

Wir müssen in jedem Spiel in dieser Klasse an unser Limit gehen. Das wird die Mannschaft auch machen. Der Aufstieg war sicherlich ein riesiger Sprung für uns.