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Spätes Gegentor sorgt für Punkteteilung in Kassel

Standard Beitragsbild SVE
Auch wenn es am Ende ein leistungsgerechtes Ergebnis war, hätte durchaus mehr rausspringen können. Die SV Elversberg hat am 8. Spieltag der Regionalliga Südwest auswärts bei Hessen Kassel durch das 1:1 (0:0) einen Punkt mitgenommen. Nach der Elversberger Führung durch Merveille Biankadi (75.) fiel der Ausgleich jedoch unglücklich in der 90. Minute durch einen Elfmeter. Das Remis am Samstag reichte unserer Elv jedoch, um die Tabellenführung zu übernehmen. a48h1993Für das Spiel beim zuvor Tabellenneunten Kassel hatte SVE-Cheftrainer Michael Wiesinger den gleichen Kader zur Verfügung wie in der Vorwoche gegen den TSV Steinbach. In der Startaufstellung gab es jedoch eine Änderung. Sommer-Neuzugang Julius Perstaller durfte von Beginn an ran, für ihn musste Sven Sellentin vorerst auf der Bank Platz nehmen.

Kassel von Beginn an mutig und druckvoll

Bei Temperaturen von knapp 30 Grad dauerte die Abtastphase nicht wirklich lange. Nach etwa sieben Minuten kam der Gastgeber vor 1.579 Zuschauern zum ersten Mal gefährlich vor das Tor von SVE-Keeper Daniel Batz. Der stramme Schuss aus 20 Metern von Nael Najjer schlug jedoch knapp neben dem Kasten in die Werbebande ein. Während Hessen Kassel immer wieder den Weg nach vorne suchte, brauchte unsere Elv ein wenig, bis sie besser in die Partie fand. Nach 25 Minuten kam die SVE, die erstmals in dieser Saison in Lindenbeige spielte, zur ersten gefährlichen Aktion: Nach einem Pass von Lukas Kohler kam Maximilian Oesterhelweg zum Abschluss, der Ball landete aber aus kurzer Distanz knapp neben dem Tor. In den Folgeminuten hatte die SVE noch Möglichkeiten durch einen Weitschuss von Edmond Kapllani und einen Kopfball von Steffen Bohl, aber Kassel kam zu den gefährlicheren Aktionen. Fünf Minuten vor der Halbzeitpause versuchte es Kassels Stürmer Marco Dawid freistehend vor Batz, der sein Team aber mit einer blitzschnellen Fußabwehr vor dem Rückstand bewahrte. Da auf der anderen Seite Oesterhelweg seinen Schuss aus 20 Metern über das Tor setzte, gingen die Teams mit dem Zwischenstand von 0:0 in die Kabinen.

a48h3298Biankadi bringt die SVE in Führung

Auch in der zweiten Hälfte bot sich zunächst das gleiche Bild. Beide Teams gingen unverändert in die zweiten 45 Minuten, und Kassel versuchte immer wieder früh, den Elversberger Spielaufbau zu unterbinden. Die SVE hingegen zeigte sich defensiv wie offensiv nicht wach genug, um entscheidend vor das gegnerische Tor zu kommen. Zwingende Aktionen blieben aber auf beiden Seiten aus, und Trainer Wiesinger reagierte. Mit Moritz Göttel und Milan Ivana schickte er zwei frische Kräfte in die Partie, für die beiden mussten Edmond Kapllani und Markus Obernosterer nach gut einer Stunde vom Platz. Wenige Minuten später war auch für Julius Perstaller das Spiel beendet, für ihn betrat Sven Sellentin den Rasen. Unsere Elv agierte jetzt wieder williger – und belohnte sich in der 75. Minute. Nach einem Pass von Lukas Kohler an Milan Ivana schob dieser den Ball flach ins Zentrum vors gegnerische Tor, wo Moritz Göttel auf den heraneilenden Merveille Biankadi zurücklegte. Biankadi fackelte nicht lange und drosch den Ball zur 1:0-Führung unter die Latte.

Kassel erzielt den Ausgleich per Strafstoß

Nach dem Elversberger Treffer schien Kassel noch mal alles aus sich herausholen zu wollen. Das Team von KSV-Trainer Tobias Cramer suchte wieder druckvoller den Weg nach vorne und kam so auch das ein oder andere Mal in aussichtsreiche Position, scheiterte aber spätestens an Daniel Batz im Elversberger Tor. Durch die offensive Ausrichtung von Hessel Kassel taten sich aber auch Lücken auf, die die SVE ebenfalls in Szene setzte. Die wohl größte Chance, das Spiel endgültig zu entscheiden, hatte Göttel in der 88. Minute. Der Elversberger Stürmer tauchte auf halbrechter Position frei vor KSV-Torwart Niklas Hartmann auf, traf den Ball aber nicht richtig und ließ das Spielgerät vielmehr in die Arme des Kasselers kullern. Nur wenige Sekunden nach dieser Großchance leistete sich die SVE im Spielaufbau den Ballverlust, kam nicht richtig in die Zuordnung und ließ sich im eigenen Strafraum zu einer Berührung hinreißen, die für den Elfmeterpfiff sorgte. In der 90. Minute behielt der Kasseler Sebastian Schmeer einen kühlen Kopf und verwandelte zum 1:1-Endstand. a48h2993„Nüchtern betrachtet ist der Punkt für Kassel verdient“, gestand Wiesinger: „Wir waren heute im Defensiv-Verbund nicht wach genug und hatten schon in der ersten Halbzeit Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten sind.“ Über die Tatsache, dass auch die Punkteteilung zur knappen Eroberung der Tabellenführung reichte (Waldhof Mannheim und der 1. FC Saarbrücken liegen punktgleich hinter der SVE), konnte sich kurz nach dem Spiel weder Mannschaft noch Trainer freuen. „Für mich ist es unfassbar, wie wir mit so einem Geschenk umgegangen sind“, sagte Wiesinger: „Wir führen 1:0, haben zwei, drei Bretter, um das 2:0 zu machen. Aber stattdessen leisten wir uns einen Ballverlust und Elfmeter und geben dieses Geschenk aus der Hand. Eine Spitzenmannschaft muss hier zupacken und die drei Punkte mit nach Hause nehmen.“