Saisonverlauf als Vorteil, dass man auswärts gegen eine starke Mannschaft und vor einer großen Kulisse gespürt hat, dass man gut dagegenhalten konnte? Wir werden noch das ein oder andere Stadion vorfinden, wo ähnlich viele Zuschauer sind oder sogar darüber hinaus. Für uns war es ein gutes Gefühl. Wir haben von der ersten Minute an nicht unbedingt das ausgestrahlt, was man von einem Aufsteiger, der keine Zweitliga-Erfahrung hat, verbindet. Es war keine Angst zu spüren, nicht übermäßig viel Respekt vor der Situation, sondern wirklich der Mut, aus diesem Spiel drei Punkte holen zu wollen. Das haben wir sehr gut auf den Platz gebracht und das kann Mut für die kommenden Aufgaben geben, die wir vor der Brust haben. Das nächste Auswärtsspiel hat ja eine ähnlich große Zuschaueranzahl (lacht). Nun folgt heute auch das erste Heimspiel im Saarbrücker Ludwigspark gegen Hansa Rostock. Was wird euch gegen den Koggenklub erwarten? Erstmal freue ich mich auf meinen Ex-Trainer Alois Schwartz und kenne ein Stück weit die Art, wie er sei- ne Mannschaften einstellt. Wir werden auf einen sehr physischen Gegner treffen, der uns in Zweikämpfe ver- wickeln möchte. Es ist eine Mannschaft, die in der Regel sehr kompakt und gut in der Defensive steht und die viel auf Umschaltsituationen setzt. Dementsprechend werden wir gewappnet sein, das so zu überwinden. Mal schauen, was dabei herauskommt. Wir sind aber sehr optimistisch, dass wir, auch wenn wir nicht in unserer eigentlichen heimischen Stätte spielen, in un- serem Heimspiel bestmöglich für drei Punkte sorgen können – wissen aber auch um die Schwere der Partie. Matchday-Talk Rostock hat sich am ersten Spieltag gegen Nürnberg abgezockt präsentiert – ist es im Generellen auch eine abgezockte Truppe? Man konnte gegen Nürnberg sehen, dass sie defensiv sehr kompakt stehen und aus den wenigen Chancen, die sie haben, Tore erzielen können. Das ist in diesem Spiel hervorragend aufgegangen und unser Anliegen ist es, eben das Ganze so zu unterbinden, dass das Ergebnis für uns spricht. Die individuelle Qualität, die Rostock hat, müssen wir so gut es geht neutralisieren. Wir, mit unserer Art, wie wir Fußball spielen, sollten dann die Räume finden, die Hansa uns anbietet. Da bin ich aber zuversichtlich, dass unser Trainerteam uns bestmöglich einstellt. Du kennst die 2. Bundesliga aus der Mann- schaft mit am besten – worin liegt für dich der größte Reiz der zweithöchsten deutschen Spielklasse? Die 2. Liga ist in der Regel ähnlich gelagert wie die 3. Liga: Es gibt viele 50/50-Spiele, viele Mannschaften, die sich auf einem ähnlichen Niveau begegnen. Klar sind es dieses Jahr zwei, drei Schwergewichte mehr, was das Ganze vielleicht etwas verlagert. Grundsätz- lich müssen aber auch diese Spiele erstmal gespielt werden, und von daher sehe ich das irgendwo als Chance, dass wir in jedem Spiel auch unsere Möglich- keiten haben werden. Das werden wir versuchen, best- möglich auf den Platz zu bekommen. Es macht Spaß, in der zweithöchsten Klasse zu spielen – die Qualität dort ist natürlich um einiges höher als in der 3. Liga. Wir kön- nen uns einfach freuen, in diesen großen Stadien gegen diese vielen Traditionsgegner spielen zu dürfen. Das ist irgendwo auch der Reiz und der Grund, warum wir mit Fußball angefangen haben, um vor vielen Zu- schauern unsere Fähigkeiten präsentieren zu können, um dann eben auch das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Du strahlst auf dem Platz als auch neben dem Platz immer eine sehr angenehme Ruhe aus. Hattest du diese schon immer in dir oder macht das die Erfahrung? Eigentlich hatte ich sie schon immer, weil ich auch ein sehr rationaler Mensch bin. Ich bin sehr selten mit emotionalen Ausbrüchen unterwegs. Von daher freue ich mich, wenn ich das Ganze auf meine Mitmenschen ausstrahlen kann. • 19