unermüdlich dafür einsetzen. Ohne ehrenamtliche Helfer würde es im Allgemeinen oftmals keine funktionierende Vereinsstruktur geben. Auch bei uns als vergleichsweise kleinerem Zweitliga-Verein, der mit dem Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga großen Herausfor- derungen begegnet ist, sieht man immer wieder, wie wichtig das Ehrenamt ist. Jeder kann hier Verantwortung überneh- men, seine Fähigkeiten einbringen und die Teamarbeit entwickeln und stärken. Kurz gesagt: Ehrenamtler sind mit das Herzstück, ein unsichtbarer Motor hinter den Angestellten, um dabei zu unterstützen, alles am Laufen zu halten.“ Was sind die wichtigsten Aspekte des ehren- amtlichen Engagements? „Zu den wichtigsten Aspekten zählt für mich, die Ge- meinschaft zu stärken, soziale Interaktionen zu fördern und einfach ein Wir-Gefühl zu schaffen. Es ist wichtig, dass man zum Team gehört, auch wenn man ehren- amtlich im Einsatz ist, und dass man gewisse Werte vermittelt und vermittelt bekommt, wie Respekt, Toleranz und Teamgeist. Man kann Verantwortung übernehmen, sich persönlich weiterentwickeln und gefördert werden.“ Was waren deine Beweggründe, dich bei der SVE ehrenamtlich einzubringen? „Da ich schon seit über 20 Jahren mit dem Verein ver- bunden bin und zu den Spielen gehe, steckt sehr viel Leidenschaft und Herzblut dahinter. Irgendwann wollte ich mich mehr einbringen, um eine Kommunikationsstelle zwischen Verein und Fans und eine positive Atmosphäre für alle Beteiligten zu schaffen, zumal ich den Umgang mit Menschen ohnehin mag. Früher gab es hier noch etwas Handlungsbedarf, und so ist dann mit der Zeit ein ehrenamtliches Engagement als Fanbetreuer ent- standen, das ich seit acht Jahren und auch heute noch gerne ausübe.“ Wie erlebst du deine Rolle im Verein im Alltag, welche persönlichen Erfahrungen nimmst du mit? „Im Bereich der Fanbetreuung merkt man, dass es immer wichtiger wird, eine Schnittstelle zwischen Verein und Fans zu haben. Je größer der Erfolg wird, desto mehr Zuschauer zieht man an. Es werden immer mehr Fragen an die Fanbetreuer gerichtet, auch die Organisation im Vorfeld und an den Spieltagen wird größer. Dadurch entsteht auch eine Vielzahl an wertvollen Erfahrungen, Aktionsspieltag „Danke ans Ehrenamt“ – Interview die mich persönlich und auch im Umgang mit anderen Menschen – von Jung bis Alt, vom langjährigen bis zum neuen Fan – prägen. Der Zusammenhalt, den man täg- lich erlebt, ist natürlich auch ein ganz besonderer und sicher relativ selten. Dazu ist das Aufgabenfeld sehr spannend: Es können immer wieder unterschiedliche Situationen auftreten oder Interessen und Meinungen aufein- andertreffen, die es erfordern, eine zu- friedenstellende Lösung für alle Beteilig- ten zu finden. Abschließend kann man sagen, dass die Arbeit als Fanbetreuer für mich mehr als nur ein Ehrenamt ist. Es ist eine Herzensangelegen- heit, weil ich meine Leidenschaft für den Verein mit dem Wunsch, einen positiven Beitrag für die Fanszene und das Vereinsleben zu leisten, zusammenbringen kann.“ Welchen Herausforderungen begegnest du dabei? „Aktuell ist es die größte Herausforderung, meine haupt- berufliche Vollzeitstelle mit dem Ehrenamt zu kombinie- ren. Fußball findet meistens am Wochenende statt, aber auch hier ist man dann nach einer Fünf-Tage-Woche entweder bei den Heimspielen ganztägig im Einsatz oder bei Auswärtsspielen sogar mal zwei Tage unter- wegs. Aber es ist einfach eine große Leidenschaft – ich würde es sicher auch nicht so durchziehen, wenn das gesamte Mitarbeiter-Team nicht so stark und die Vereinsstruktur eine andere wäre.“ Was würdest du einem Menschen, der sich für ehrenamtliches Engagement interessiert, mit auf den Weg geben oder empfehlen? „An erster Stelle ist es wichtig, dass man etwas macht, wofür man auch brennt – egal, ob es Fußball, Ver- einsleben und Sport ist, etwas Kulturelles oder Soziales. Man sollte einfach bereit sein, hier Verantwortung zu übernehmen und Zeit und Energie in seine Aufgabe zu investieren. Es ist auch nicht wichtig, ob man erst in einem kleineren Rahmen startet und dann in seine Auf- gaben hineinwächst. Egal, wie groß der Beitrag ist, den man leistet – das Engagement hat immer einen echten Einfluss, egal ob auf Einzelpersonen, die Gemeinschaft oder die Gesellschaft. Prinzipiell etwas Sinnvolles zu tun, kann schon den Unterschied machen. Wenn man Leidenschaft für eine Sache an den Tag legt, ist das Ehrenamt etwas Unbezahlbares.“ • 33