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1. Mannschaft|

Zu Gast an der Kaiserlinde

Standard Beitragsbild SVE
Fortuna Düsseldorf II Mit der U23 der Düsseldorfer Fortuna kommt an diesem Samstag eine Mannschaft an die Kaiserlinde, die am Ende der zurückliegenden Saison auf Tabellenplatz 16 stand und sportlich eigentlich abgestiegen war. Dann aber profitierten die Rheinländer von der Situation bei Drittligaabsteiger Rot-Weiß Ahlen, der die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit für die Regionalliga nicht nachweisen konnte und den „Flingeranern“ dadurch im Nachhinein den Klassenverbleib am grünen Tisch bescherte. Trainer Goran Vucic – seit Ende November 2004 im Amt – stand im Sommer vor der schwierigen Aufgabe, nach einem radikalen Umbruch der Mannschaft ein schlagkräftiges, neues Team zu formen, das in der vierthöchsten deutschen Spielklasse bestehen kann. Zahlreiche Abgänge wurden durch überwiegend junge Talente aus der eigenen U19 ersetzt (wie etwa die Mittelfeldspieler Fabio Fahrian, Tugrul Erat oder Patrick Schikowski), aber auch durch externe Zugänge von anderen nordrhein-westfälischen Clubs. Hierzu zählen beispielsweise für den Defensivbereich Tobias Klemt (1.FC Kleve) und Babacar M’Bengue (Wuppertaler SV), für das Mittelfeld Maurice Passage (1. FC Viersen), Nico Haufe (VfL Bochum II), Alexander Nandzik (1. FC Köln) und Dennis Krol (Bayer Leverkusen II) sowie der Albaner Fatmir Ferati für den Angriff. Ähnlich wie unser letzter Heimgegner – der FC Schalke 04 II – zeigt auch die Fortuna auswärts bislang ein vollkommen anderes Gesicht als zu Hause. Während man auf fremdem Terrain nach 13 Spieltagen noch unbesiegt ist und bereits 10 Punkte ergattern konnte, sammelte die Truppe im eigenen Paul-Janes-Stadion erst magere drei Zähler und wartet dort auch nach dem 1:1-Unentschieden im Derby gegen den 1. FC Köln II weiterhin auf den ersten „Dreier“. „Es fehlt uns bislang die nötige Stabilität und Konstanz“, erklärt Goran Vucic. Sehr couragierten, selbstbewussten und von großer Moral geprägten Auftritten wie bei den Siegen in Trier (2:1) oder Dortmund (4:2) folgten ärgerliche Niederlagen und Punkteteilungen, die auf Unkonzentriertheiten, die mangelnde Erfahrung des Teams sowie teilweise auch Mutlosigkeit zurückzuführen waren. Exemplarisch dafür standen etwa die Heimpleiten gegen Kaiserslautern, Fortuna Köln (jeweils 1:2) und Schalke (0:1) oder auch das 2:2-Unentschieden zu Hause gegen Tabellenführer Lotte, als eine klare 2:0-Führung in der Nachspielzeit noch hergeschenkt wurde. „Die kämpferische Einstellung der Jungs stimmte bis jetzt in nahezu jeder Partie. Dafür gebührt der Mannschaft ein Kompliment. Woran wir aber noch reichlich arbeiten müssen ist die Reduzierung unserer Fehlerquote. Wir kassieren zu oft einfache Gegentore. Sei es nach unnötigen Ballverlusten, Stellungsfehlern oder auch weil manche das höhere Tempo, das in der Regionalliga herrscht, noch nicht verinnerlicht haben“, spricht der serbische Coach seinen Schützlingen sowohl Lob als auch Tadel aus. Mehr Wachsamkeit ist es vor allem, was der Trainer von ihnen fordert. Ganz ungewöhnlich sind die Leistungsschwankungen der Düsseldorfer allerdings nicht; wenn man bedenkt, dass bisher in nahezu jeder Begegnung eine andere Startformation auf dem Platz stand. Teilweise aufgrund von verletzungsbedingten Umstellungen oder auch deshalb, weil Cheftrainer Norbert Meier dem ein oder anderen Akteur aus seinem Zweitligakader Spielpraxis verleihen möchte und dieser dann in der Regionalliga zum Einsatz kommt. Neben den Stammkräften der „Zwoten“ aus der Lizenzspielerabteilung wie Jeron Hazaimeh, Kai Schwertfeger, Jules Schwadorf und Torjäger Marco Königs wurde das Team im bisherigen Saisonverlauf schon durch die Stürmer Adriano Grimaldi, Ranisav Jovanovic (ehemals FSV Mainz 05) oder auch den vom FC Liverpool ausgeliehenen 18-jährigen US-Boy Villyan Bijev verstärkt. Ebenso erhielten der spanische Verteidiger Juanan (zuvor Real Madrid B) und Torhüter Robert Almer (zuvor Austria Wien) Einsatzzeiten. Durch die ständige Rotation erwartet die Gegner der Fortuna bisweilen zwar eine Mannschaft, die nicht unbedingt eingespielt wirkt, aber auch eine Elf, die unberechenbar ist und an einem guten Tag jeden schlagen kann. Bleibt abzuwarten, wie die Aufstellungs-Wundertüte der Gäste am heutigen Samstag aussieht. Seit dem 25. September gab es für die Rheinländer jedenfalls keinen Sieg mehr. Ginge es nach Trainer Goran Vucic, der am Spieltag übrigens seinen 42. Geburtstag feiert, so könnten ihm seine Jungs zum Ehrentag daher gerne mal wieder drei Punkte schenken. Unsere SVE wird dagegen aber sicherlich etwas einzuwenden haben. von Achim Schreiner