Letzter Spieltag der Saison 2022/2023 in der 3. Liga. Dass die SVE den Aufstieg geschafft hatte, stand bereits seit einigen Tagen fest. Und dennoch: Wer über Monate als Aufsteiger auf Tabellenplatz eins steht, der will diese Position auch so kurz vor Schluss nicht noch abgeben. Deshalb ging es durchaus noch um etwas, als die Elv am 27. Mai 2023 in ihr Saisonfinale in der 3. Liga beim FC Ingolstadt gegangen ist. Die Elv wollte den Titel, wollte einer unfassbaren Saison die Krone aufsetzen, den Pokal in den Himmel recken, einen runden Abschluss, noch einmal feiern.

Der FC Ingolstadt selbst hatte tabellarisch nicht mehr viel vor, war aber dennoch sichtlich bemüht, seinen Fans einen positiven Saisonabschluss zu bieten. Für die SVE ging es somit zum einen gegen engagierte Schanzer, aber auch im Fernduell gegen den SC Freiburg II. Das junge Team aus dem Breisgau war zwar nicht aufstiegsberechtigt, aber die Mannschaft, die der SVE den Titel noch streitig machen konnte. Nur einen Punkt Vorsprung hatte unsere Elv vor Freiburg. Es musste also unbedingt ein Sieg gegen Ingolstadt her, wenn die SVE den Meistertitel aus eigener Kraft schaffen wollte.

Dass alle Jungs motiviert waren, war von der ersten Minute an spürbar. Schon in der 4. Minute schnappte Jannik Rochelt den Ball aus der Luft und verwandelte direkt und traumhaft zur 1:0-Führung. Ingolstadt kam im Laufe der ersten Halbzeit aber ebenfalls mehr zum Zug, kurz nach dem Seitenwechsel erzielte Doumbouya den verdienten 1:1-Ausgleich (50.). Ein Ausgleich, der zu diesem Zeitpunkt auch insgesamt betrachtet von Bedeutung war. Freiburg führte nach 50 Minuten seinerseits mit 1:0 gegen den SV Meppen – und war damit zu diesem Zeitpunkt Tabellenführer.

Aber der Rückschlag hatte nicht lange Bestand. Nur drei Minuten später startete Manuel Feil durch, bediente Nick Woltemade – und der traf zum 2:1 und damit zur erneuten SVE-Führung (53.). Unsere Elv lag in der Tabelle wieder vorne! Spannend blieb es aber bis zum Schluss. Die SVE verpasste es zwar, den Deckel draufzumachen, Ingolstadt kam aber auch nicht mehr ran. Dass Freiburg in der 89. Minute gegen Meppen das 2:0 nachlegte, war nicht mehr von Bedeutung. Am Ende dieses Nachmittags, nach Abpfiff der Partie in Ingolstadt, bereitete der DFB die Tribüne für die Meisterehrung vor.

Allein in Ingolstadt wurde noch eine ordentliche Weile gefeiert. Mit den Fans, mit dem Pokal – und natürlich auch auf der langen Rückfahrt ins Saarland. Es dauerte fast bis Mitternacht, bis die Elv an der URSAPHARM-Arena ankam – und dort noch von hunderten von Fans lautstark und mit Feuerwerk empfangen wurde. Es war ein unvergesslicher Nachmittag, eine Nacht, die für immer bleibt. Für alle, die sie miterlebt haben, die die gesamte Saison begleitet und gestaltet haben.

Die Stimmen zur Meisterschaft:

Nico Antonitsch: „Wenn man aus eigener Kraft Meister wird, ist es natürlich noch schöner als wenn man auf einen Patzer von anderen hoffen muss. So ist es natürlich überragend, dass wir heute das Spiel gewonnen haben und jetzt Meister sind. Jetzt werden die nächsten drei Tage einfach nur gefeiert.“

Horst Steffen: „Eigentlich ist es schon ein Traum. Es ist ein Wunder, ein Märchen – egal, wie man es bezeichnet, es ist sensationell, was die Jungs geliefert haben. Heute wird die Feier sicher noch etwas ausgelassener als die letzte Woche.“

Nick Woltemade: „Wenn du gefühlt die ganze Saison auf Platz eins stehst, willst du es auch so beenden. Ich bin super froh, aber es wird noch dauern, bis wir alle begriffen haben, was wir hier erreicht haben.“

Maurice Neubauer: „Richtig fassen und beschreiben kann man das noch nicht. Ich bin drei Jahre hier, in den letzten zwei Jahren sowas zu erleben, das ist einfach wunderschön.“

Luca Dürholtz: „Das hier ist die Kirsche auf der Torte. Wir haben es geschafft, 2. Liga nächstes Jahr, besser kann es nicht kommen.“