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22/23 Recap! Teil 9/ELV – Der fast sichere Aufstieg in die 2. Bundesliga

20. Mai 2023 – der 37. und damit vorletzte Spieltag der Saison 22/23 stand an, und er war an Spannung kaum zu überbieten. Das vordere Tabellenfeld war bei zwei verbleibenden Saisonspielen unfassbar eng zusammengerückt. Fünf Mannschaften kämpften noch um die beiden direkten Aufstiegsplätze und den Relegationsplatz, für alle war noch alles drin. So auch für unsere Elv. Die SVE lag nach wie vor an der Tabellenspitze, war aber noch nicht sicher durch. Ein Sieg fehlte noch, um den direkten Aufstieg aus eigener Kraft klarzumachen. Ein Unentschieden würde aufgrund des deutlichen besseren Torverhältnisses im Vergleich zur Konkurrenz quasi genügen, um alles fix zu machen. Aber bei einer Niederlage würde es am letzten Spieltag noch mal richtig eng werden.

Entsprechend groß war die Spannung vor diesem vorletzten Saisonspiel, dem Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden. Passenderweise waren die Gäste aus Hessen ebenfalls noch mitten im Rennen und belegten vor dem Duell gegen die SVE Tabellenplatz vier, der zur Relegationsteilnahme berechtigte. Für beide Mannschaften ging es um viel, nahezu um alles, um die Arbeit einer fast gesamten Saison. Die SVE (zu diesem Zeitpunkt 77 Saisontore) und Wiesbaden (69 Treffer) stellten die beiden besten Offensiven der Liga, im Duell waren aber beide Teams darauf bedacht, wenig Fehler zu machen. Die SVE hatte zwar mehr vom Spiel, knackte aber zunächst die Wehener Abwehrkette nicht. Eine entscheidende Szene ereignete sich dann aber kurz vor der Pause: Schnellbacher konnte von Wiesbadens Reinthaler nur mit einer Notbremse gestoppt werden, was folgerichtig mit Rot geahndet wurde. Die Folge: Die Elv drückte nach dem Seitenwechsel in Überzahl mehr – und Marcel Correia sorgte mit seinem Kopfball nach einer Rochelt-Ecke für die 1:0-Führung der SVE (52.). Das Stadion tobte, über 7.200 Fans waren aus dem Häuschen!

Das 1:0 hätte für den sicheren Aufstieg gereicht. Aber Wiesbaden verhinderte noch die Riesenfeier. Durch den Ausgleich zum 1:1 durch Iredale (81.) war die SVE nur „so gut wie“ aufgestiegen. Zwei der Konkurrenten spielten erst einen bzw. zwei Tage später und hatten demnach noch zwei Partien offen – bei sechs Punkten Vorsprung und einem +15 Treffer besseren Torverhältnis bestand für die SVE aber nur noch die theoretische Gefahr, dass einer der anderen Clubs sie noch einholen würde.

Und das wussten auch die Fans. Nach dem Abpfiff stürmten alle den Platz, ein Bild, das es in diesem Ausmaß zuvor noch nie gegeben hat. Alle feierten gemeinsam, bei lauter Musik, Freibier für die Fans, größtenteils bis spät in die Nacht. Einige zwar noch mit leicht angezogener Handbremse, aber dieses unbeschreibliche Gefühl bahnte sich schon seinen Weg nach draußen. Die SVE, gerade erst in die 3. Liga aufgestiegen, stand mit fast zwei Beinen in der 2. Bundesliga.

Lange warten musste dann auch niemand, bis es tatsächlich zwei Beine waren. Bereits einen Tag später, durch das 2:2 zwischen dem MSV Duisburg und dem 1. FC Saarbrücken, war der SVE der Aufstieg auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen. Den Aufstieg auf der Couch erlebten die meisten zwar dann mit ordentlichen Augenringen vom Vorabend – dafür ging die Feier dann aber eine Woche später weiter…

Die Stimmen zum 1:1 gegen den SV Wehen Wiesbaden:

Marcel Correia: „Wir können als Aufsteiger unfassbar stolz sein und freuen uns, dass wir es bis hierher geschafft haben, dass wir das für den Verein und die Region ausgelöst haben. Wir haben tolle Charaktere in der Mannschaft, einen sehr empathischen Trainer, es war immer eine Freude, zum Training und den Spielen zu kommen. Jetzt können wir uns freuen, dass wir dieses große Abenteuer, dieses für den Verein historische Ereignis nächstes Jahr genießen dürfen.“

Kevin Koffi: „Ich bin in der Regionalliga hergekommen, damals haben wir vor vielleicht 300 Zuschauern gespielt. Jetzt sind es 7.000, das ist unglaublich. Es war ein großer Tag heute, ich freue mich für die Mannschaft, für die Fans. Wir waren das ganze Jahr über Profis, heute steigt jetzt die große Party.“

Nicolas Kristof: „Wenn man auf den Platz schaut, sieht man, was los ist. Pure Freude, pure Emotionen. Das haben wir uns alle hier verdient. Nächste Woche in Ingolstadt wollen wir natürlich gewinnen, um dann auch die Meisterschaft klarzumachen.“

Horst Steffen: „Der gesamte Verein hat Bemerkenswertes geleistet, nicht nur diese eine Saison, sondern auch vorher schon. Ich bin froh und dankbar, dass ich an dieser Geschichte teilhaben kann. Am liebsten hätten wir unseren Fans heute schon mehr gegeben als nur ein Unentschieden. In Ingolstadt wollen wir jetzt das i-Tüpfelchen auf die Saison setzen. Wir wollen eine gute Mannschaftsleistung bringen und am Ende den Titel holen.“