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1. Mannschaft|

SVE stoppt Trierer Siegesserie und tankt neues Selbstvertrauen

Standard Beitragsbild SVE
Nach einer langen Durststrecke von sechs sieglosen Ligaspielen in Folge konnte unsere SVE beim 2:0-Erfolg im Südwestderby über Eintracht Trier endlich mal wieder einen „Dreier“ landen. Gegen den Spitzenreiter von der Mosel, der zuvor seinerseits fünfmal hintereinander gewinnen konnte, belohnte sich die Mannschaft von Trainer Günter Erhardt am Ende für ihren Kampfgeist und für 90 Minuten leidenschaftlichen Einsatz. „Auch wenn wir zuletzt vielleicht nicht die Ergebnisse erzielt haben, die wir uns gewünscht hatten, so war die Einstellung und Moral der Jungs schon in den vorangegangenen Partien absolut lobenswert. Dieser Erfolg heute spricht für das Zusammengehörigkeitsgefühl der Truppe und ist für mich die logische Konsequenz unserer intensiven Arbeit während der zurückliegenden Wochen“, betonte der Elversberger Coach. Es war eine Begegnung, die aus Sicht der Sportvereinigung wieder Spaß und zugleich Mut machte für die restlichen Aufgaben vor der Winterpause. Aggressiv im Spiel gegen den Ball, lauffreudig und als starkes Kollektiv präsentierte sich unsere Elf den gut 850 Zuschauern und demonstrierte eindrucksvoll, dass die Verunsicherung sowie die Krise nach den bitteren Pleiten gegen Gladbach II (1:4), Köln II (0:7) und Verl (1:2) endgültig überwunden zu sein scheint. Nachdem beim Auswärtsspiel in Münster (0:1) noch einige Ausfälle zu beklagen waren, stießen gegen Trier mit dem zuvor Gelb-gesperrten Samir Kozarac sowie den zuletzt angeschlagenen Faysal El Idrissi und Emre Güral wieder drei wichtige Stützen zum Kader hinzu. Letzterer nahm allerdings zunächst einmal als „Joker“ auf der Bank Platz. Dafür schenkte Trainer Günter Erhardt als Sturmpartner von Marcus Fischer erstmals in dieser Saison dem immer stärker werdenden Alexander Karapetyan von Anfang an das Vertrauen. Und beide sollten später zu den Matchwinnern avancieren. In der ersten Hälfte hatten die Gäste von der Mosel – unterstützt durch eine lautstarke und große Anhängerschaft – leichte Feldvorteile, trafen dabei allerdings vom Anpfiff weg auf eine Elversberger Mannschaft, die beherzt dagegen hielt. Auf nassem und zugleich tiefem Geläuf wurde von beiden Teams um jeden Meter gefightet. Torchancen gab es im ersten Durchgang nur wenige. Nachdem SVE-Keeper Daniel Kläs gegen Triers Angreifer Lukas Mößner gut aufgepasst hatte (8.), war es auf der Gegenseite Marcus Fischer, der nach einer Freistoßhereingabe von Christian Mikolajczak per Kopf die beste Gelegenheit für unsere Jungs besaß. Eintracht-Torwart André Poggenborg konnte jedoch souverän parieren (26.). Mit der letzten Viertelstunde vor der Pause begann dann die stärkste Phase des Tabellenführers, mit zwei brenzligen Situationen vor dem Kasten der Sportvereinigung. Zunächst konnte René Schwall einen Schuss von Piero Saccone für seinen bereits geschlagenen Torhüter von der Linie kratzen (32.), kurz darauf forderten die Gäste vehement einen Strafstoß. Was war passiert? Nach einer Ecke von Standardspezialist Alban Meha scheiterte Lukas Mössner im ersten Versuch am gut reagierenden Daniel Kläs. Im Nachsetzen kam Mössner erneut an den Ball und dessen Schuss klärte Faysal El Idrissi kurz vor der Linie mit der Hand. Als der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Jöllenbeck aus Mühlheim ausblieb, waren die Proteste von Seiten der Blau-Schwarzen natürlich groß. Doch alle Aufregung war im Grunde umsonst. Denn der Unparteiische hatte sofort registriert, dass sein Assistent den Eckball von Meha hinter der Torauslinie gesehen hatte, woraufhin folgerichtig auf Abstoß entschieden wurde. So ging es torlos in die Kabinen. Zu Beginn der zweiten 45 Minuten stellte Trainer Günter Erhardt um und brachte Emre Güral für Christian Mikolajczak, um mehr Druck über den linken Flügel zu erzeugen. Kaum war der türkische Angreifer im Spiel, zappelte die Kugel auch schon beinahe im Trierer Netz. Einen Freistoß aus 25 Metern jagte der Youngster um Haaresbreite am linken Winkel vorbei (47.). Sechs Zeigerumdrehungen später war es dann aber soweit. Einen Backmann-Freistoß aus der eigenen Hälfte verlängerte Marcus Fischer per Kopf zu Faysal El Idrissi und dessen scharfe Hereingabe drückte Alexander Karapetyan zur 1:0-Führung über die Linie (53.). In der Folge zog sich die SVE zurück, man ließ die Moselaner kommen und lauerte aus einer kompakten, gut gestaffelten und aufmerksamen Verteidigung heraus auf Konterchancen. Diese ergaben sich auch, doch leider „hatten wir oft nicht die Ruhe, die sich bietenden Räume zu nutzen, um die Kontergelegenheiten auszuspielen“, kreidete Trainer Günter Erhardt seiner Elf an. Dennoch sollte es der einzige kleine Kritikpunkt an diesem Tag bleiben. Nachdem Emre Güral die Vorentscheidung zunächst verpasste und mit einer dicken Möglichkeit am glänzend reagierenden Eintracht-Torhüter André Poggenborg scheiterte (67.), erlöste Torjäger Marcus Fischer kurz vor Schluss schließlich die SVE-Fans. Im Anschluss an einen schnell ausgeführten Einwurf flankte Faysal El Idrissi von links in den Strafraum und der Neuzugang aus Lotte köpfte zum umjubelten 2:0-Endstand ein (87.). Es war bereits der achte Saisontreffer des 30-jährigen. „Heute war das Quäntchen Glück, das uns zuletzt etwas gefehlt hatte, in der einen oder anderen Situation endlich mal wieder auf unserer Seite. Dennoch war es ein nicht unverdienter und vor allem enorm wichtiger Sieg“, resümierte Günter Erhardt. Um bis zum Jahreswechsel noch einmal den Anschluss zu den angestrebten höheren Tabellenregionen herzustellen, muss in den restlichen Begegnungen an die Leistung gegen Trier angeknüpft werden. Hoffen wir, dass die Mannschaft mit dem neu gewonnenen Selbstvertrauen eine kleine Aufholjagd startet und sich selbst sowie alle Freunde der SVE bis Weihnachten noch mit möglichst vielen Punkten beschert. von Achim Schreiner