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Zu Gast an der Kaiserlinde: Wuppertaler SV

Mit dem Wuppertaler Sportverein empfängt unsere Elf heute einen Traditionsverein an der heimischen Kaiserlinde. Dabei werden Erinnerungen wach an die spannende Relegationsrunde zur zweigleisigen Regionalliga im Jahre 2000, als sich unsere SVE seinerzeit unter anderem auch gegen den damaligen Titelträger der Oberliga Nordrhein durchsetzte und die Qualifikation für die Regionalliga Süd letztendlich erfolgreich meisterte. In den folgenden Jahren änderten sich dann allerdings die Kräfteverhältnisse beider Teams. Während Elversberg den Status des Regionalligisten bis heute inne hat, gelang dem WSV 2008 vorübergehend der Sprung in die Dritte Liga. Nach einem zweijährigen Intermezzo stiegen die Bergischen im vergangenen Mai allerdings wieder in die Viertklassigkeit ab. Damit einher ging wie so oft nach Abstiegen ein absoluter Umbruch innerhalb des Kaders. Nahezu das komplette Personal wurde ausgetauscht, der Mannschaft ein völlig neues Gesicht verliehen. „Ein Chirurg würde von einer Runderneuerung sprechen“, erzählt Geschäftsführer Achim Weber, ehemaliger Wuppertaler Torjäger sowie der Ruhrgebiet-Clubs Oberhausen, Bochum und Essen. „Wir als Verein haben hierbei auf einige Parameter geachtet, wie zum Beispiel den regionalen Bezug der Spieler zu ihrem neuen Verein. Es wurden Akteure ausgewählt, die nicht großartig angetrieben werden müssen, sondern eine hohe Eigenmotivation besitzen. Das Ergebnis sind junge Burschen, die ihren sportlichen Weg noch zu gehen haben, gepaart mit erfahrenen Leitfiguren, welche die „jungen Wilden“ dabei begleiten.“ Trainiert wird das Löwenrudel – wie die WSV-Elf in Fankreisen gerne genannt wird – von Michael Dämgen. Der 49-jährige war einst Profi bei Bayer 05 Uerdingen und Zweitligaspieler bei Alemannia Aachen sowie dem SC Freiburg. Erste Erfahrungen an der Seitenlinie sammelte er als Co-Trainer von Rudi Bommer bei Wacker Burghausen und 1860 München, ehe er sportlicher Leiter der Offenbacher Kickers wurde. Nun ist er in der Schwebebahnstadt angekommen und will mit seiner neuen Truppe „oben mitspielen.“ Dass dies in der „dreckigen“ Regionalliga-West – wie Mittelfeldspieler Markus Heppke das neue Umfeld kürzlich nach dem ebenso „dreckigen“ 1:0-Heimsieg über den FC Homburg bezeichnete – kein einfaches Unterfangen ist, mussten die Blau-Roten während der ersten elf Spieltage bereits erfahren. Schaut man sich die wechselhaften Ergebnisse und den bisherigen Saisonverlauf des Sportvereins an, so gleicht dieser einer ziemlichen Achterbahnfahrt. Erfolgserlebnisse und herbe Rückschläge hielten sich bislang regelmäßig die Waage. Trainer Dämgen versucht, das Ganze zu relativieren: „Nach dem großen Neuanfang im Sommer braucht die Mannschaft einfach Zeit, sich zu finden und zusammenzuwachsen. Man kann nicht davon ausgehen, dass alles direkt funktioniert.“ Dabei startete man mit einem 1:1 zu Hause gegen Titelanwärter Preußen Münster und einem 4:2-Auswärtserfolg bei Eintracht Trier eigentlich recht verheißungsvoll in die neue Runde. Nur ein 1:1 im heimischen Stadion am Zoo gegen Arminia Bielefeld II sowie eine 1:2-Niederlage bei Borussia Dortmund II sorgten allerdings schnell wieder für Ernüchterung. Als der WSV dann mit einem recht überzeugenden 2:0 über Mainz 05 II wieder eine Trendwende einzuleiten schien, verlor das Team anschließend prompt zweimal in Folge. In Lotte gab es ein 0:2, zu Hause gegen Schalke 04 II setzte es eine 2:4-Klatsche. Auch beim zum damaligen Zeitpunkt noch sieglosen VfL Bochum II kam man nicht über ein 2:2 hinaus. Ein 2:0-Sieg gegen Aufsteiger Wiedenbrück, eine 0:2-Pleite bei der Zweiten von Bayer Leverkusen und schließlich das schmeichelhafte 1:0 vom vergangenen Wochenende gegen Homburg belegen, dass die Verantwortlichen und Fans des WSV bislang ein wahres Wechselbad der Gefühle erlebt haben. Mit Rang 11, 15 Zählern auf dem Konto und einem Torverhältnis von 16:16 ist bei den Zoo-Kickern derzeit natürlich niemand wirklich zufrieden. Die Partie gegen Homburg war bezeichnend für die aktuelle Verfassung der Jungs aus dem Bergischen Land. Auch das frühe Siegtor durch Tom Moosmayer sorgte nicht für zusätzliches Selbstvertrauen, die Mannschaft präsentierte sich erschreckend schwach und nervös. „Wir mussten bis zum Schluss zittern und konnten froh sein, dass wir kein Gegentor bekamen und nach 90 Minuten die drei Punkte hatten“, blickt Jerome Assauer, mit sechs Treffern bislang erfolgreichster Torschütze der Wuppertaler, zurück. „Wir haben noch nicht das Selbstbewusstsein, um ein Spiel in Ruhe und ordentlich zu Ende zu bringen“, fügte Löwen-Dompteur Michael Dämgen kritisch hinzu. „Klar ist, dass wir in Zukunft viel besser spielen müssen.“ Dies muss natürlich auch unsere Sportvereinigung, die nach drei Niederlagen in Folge zuletzt beim 1:1 in Kaiserslautern immerhin wieder deutlich mehr Ordnung, Stabilität und vor allem Moral an den Tag legte. Nach dem unglücklichen Rückstand in Durchgang Eins und einer deutlichen Leistungssteigerung nach der Pause wäre ein Sieg am Ende hochverdient gewesen. Insofern sollte es heute an der Zeit sein, im Duell der unmittelbaren Tabellennachbarn endlich mal wieder einen „Dreier“ einzufahren. (Bericht: Achim Schreiner)